Am 22.09.2019 spielte unsere Erste in der Mittelsachsenliga beim TSV Flöha. Das Spiel war umkämpft, aber fair mit dem besseren Ende für die Flöhaer Elf. Ein ganz normales Punktspiel nachdem für uns eigentlich klar war: Mund abwischen, fleißig trainieren und es im nächsten Spiel gegen den Spitzenreiter besser machen. Doch am 23.09.2019 erhielten wir Post vom Sportgericht des KVF – wegen des TATVORWURFES: Um FÜNF Minuten zu später Spielbeginn!
Nein, es war nicht der 1. April – der Staffelleiter hatte tatsächlich beantragt, gegen uns ein Gerichtsverfahren einzuleiten, was das Sportgericht vertreten durch den Sportrichter auch tat. Wir rieben uns verwundert die Augen. Wir nahmen Stellung zum Sachverhalt und baten höflich von Strafe und Kostenauferlegung abzusehen:
Unverständlicher Weise hatte der Spielansetzer das Vorspiel der Zweiten Mannschaft von Flöha nicht 12.30 Uhr sondern erst 13.00 Uhr angesetzt. Bei dem Spiel verletzte sich ein Spieler sehr schwer; er brach sich den Knöchel (gute Besserung an der Stelle an den Spieler!). Wegen der dadurch bedingten Verletzungspause verzögerte sich das vorhergehende Spiel bis kurz vor 15:00 Uhr, Spieler der Flöhaer Zweiten standen sogar noch 15.00 Uhr mit Trikots im Innenraum des Sportplatzes und diskutierten über die Verletzung des Mitspielers. So konnte sich unser Team nur auf dem dahinter liegenden Flöhaer Kunstrasen warm machen. Dieser ist zum Einen sehr weit von den Umkleidekabinen entfernt und bedingte zum Anderen einen kurzfristigen zweifachen Schuhwechsel der Spieler (Stollen/Kunstrasennoppen). Zudem hatte unser Torwart etwas Probleme in der Aufwärmphase bekommen, so dass er in der Kabine vor dem Spiel medizinisch versorgt werden musste, um auflaufen zu dürfen. Trotzdem schafften wir es, vor dem Flöhaer Team um 15:03 Uhr in der Startaufstellung auf dem Spielfeld zu stehen. Jeder unserer ca. 60 mitgereisten Fans kann sicherlich die Umstände vor Ort so bestätigen, keiner der Zuschauer hatte das Gefühl, dass die Teams den Anpfiff zum Derby in irgendeiner Weise absichtlich hinauszögern wollten.
Und dann war es am 01.10.2019 da, das vernichtende Urteil des Sportgerichts – Schuldig! Geldstrafe i. H. v. 25 Euro und Übernahme der Verfahrenskosten. Es geht uns hier nicht um die Höhe der Strafe (trotzdem hätten wir lieber für das Geld zwei Bälle im Nachwuchs gekauft), sondern um das unbedingte Bestrafen von absoluten Lappalien ohne jegliches Fingerspitzengefühl und Augenmaß an sich. Da es nicht das erste Urteil unseres Sportgerichtes zu solchen „schwerwiegenden Verfehlungen“ ist (so wurden wir schon verurteilt, weil im Kinderbereich ein von uns als Spielball eingesetztes Sportgerät angeblich 300 Gramm zu schwer war, was gar nicht stimmte, der Spielball dabei nie von einem Offiziellen angeschaut wurde, aber trotzdem zur Verurteilung führte), fragen wir uns derzeit, ob es nur uns so geht, dass wir etwas die Lust an der Ausübung unseres Hobbys im KVF Mittelsachsen verlieren? Sind doch in unserem Verein ausschließlich Ehrenamtler engagiert, die sich nach bestem Gewissen und mit viel Engagement für das Gemeinwohl einsetzen. Dies steht im Gegensatz zu großen Vereinen mit Leistungszentren oder dem KVF selbst, der mit den finanziellen Beiträgen und verhängten Strafen der Mitgliedsvereine eine hauptamtliche Stelle finanziert.
Deshalb liebe Fußball-Amateurvereine würden wir gerne wissen, ob es nur uns so geht, oder ob ihr egal bei welchem Verband ihr eingeordnet seid, ähnliche unfassbare Dinge erlebt. Teilt den Beitrag im Fußballland und schreibt uns im Kommentar zu unserem Beitrag oder als Nachricht, was ihr diesbezüglich so alles im Alltag des Ehrenamtes erlebt – denn bekanntlich heißt es, geteiltes Leid ist halbes Leid und nur durch das Anbringen von Protest besteht die Chance, manche Dinge die dringend verändert werden müssen, auch zu verändern. Vielleicht machen wir zum Jahresende aus Euren Erfahrungen einen „Best of“-Beitrag.
Die Abteilungsleitung Fußball des SV Barkas Frankenberg 1984 e.V.